Teide, Piraten und Orcas: zu Viert auf Teneriffa unterwegs


Wie viele andere Eltern auch waren wir erst skeptisch, ob das Fliegen mit kleinen Kinder gut klappen wird und haben es daher immer ein wenig vor uns hergeschoben. Als dann die Lust auf Sonne zu groß und das 2. Töchterchen da war, stand unser Entschluss fest. Ende August sollte es nach Teneriffa gehen mit unserer 3-jährigen Tochter und ihrer 7 Monate alten Schwester.
Warum wir uns für die Kanaren als Baby-Reiseziel entschieden haben, ist recht einfach zu sagen: es ist mit 25°C nicht zu heiß und die größeren Urlaubsorte sind gut ausgebaut, so dass das nervige Mitschleppen von Babynahrung und Windeln entfällt. Außerdem fühle ich mich in Spanien immer sehr wohl. Nach eingängiger Internetrecherche über spanische Babyprodukte, kindgerechte Ausflugziele und Erweiterung meines Spanisch-Vokabulares, war ich mir recht sicher, dass wird schon gut funktionieren!

Der Einfachheit halber entschlossen wir uns für eine All-Inclusive-Pauschalreise, so brauchten wir aufgrund des Bustransfers auf der Insel auch keine Kindersitze mitzunehmen und das Kochen/Einkaufen vor Ort entfiel ebenfalls. Aufgrund guter Erfahrungen und der Möglichkeit, bei AirBerlin die Sitze in der 1.Reihe reservieren können (nur hier können die Babybassinets befestigt werden), wurde Berlin-Tegel zum Startpunkt unserer Reise.

Unsere Wahl fiel auf das frisch renovierte Allsun Los Hibiscus an der Costa Adeje im Süden der Insel mit Kinderpool, Mini-Club und All-Inclusiv. Das Hotel-Essen war ganz gut, sogar ich als recht spezieller Esser habe nicht leiden müssen. Die frischen Waffeln zum Frühstück mit Melone dazu wurden unserer Favorit! Leider war auch nur das gemeinsame Frühstück relativ stressfrei, da die vorgegebenen Mittags- und Abendessenszeiten doch sehr mit den Schlafenszeiten unserer Kleinsten kollidierten. Nach ein paar Tagen entschlossen wir uns dann, abwechselnd zum Essen zu gehen und unsere Lütte auf dem Zimmer zu füttern. Dies brachte viel mehr Ruhe in die Situation. Außerdem hatte sich  Louisa entschlossen, dass sie derzeit lieber gestillt werden wolle anstelle Gläschen zu verdrücken, was uns sehr entgegen kam.

Natürlich wollten wir auch die Insel ein wenig kennenlernen. Nach ein paar Tagen machten wir uns morgens per Busshuttle auf den 1-stündigen Weg die Südwestküste entlang nach Los Gigantes um an Bord der Flipper Uno zum Whale-Watching hinaus auf den Atlantik zu fahren.




 Die Piraten-Crew des Segelschiffes hat eine tolle Stimmung verbreitet und ließ die 3 Stunden an Bord wie im Fluge vergehen. Zuerst ging's raus vor die Küste und die erste Delfine ließen nicht lange auf sich warten. Wir hatten das Glück, auch einige Delfin-Mütter mit Nachwuchs bestaunen zu können. Bei den Grindwalen hatten wir weniger Glück, nur 2 Exemplare zeigten in einiger Entferung von Boot ihr Wasserfontäne. Allerdings dürfen sich die Boote aus Tierschutzgründen den lärmempfindlichen Walen auch nur maximal auf 60 m nähern.


Weiter ging' s entlang der Küste mit den beeindruckenden Los Gigantes im Blick. Nach der ganzen Aufregung und dem zunehmenden Wellengang schwappte auch die Seekrankheit auf das Schiff über. Glücklicherweise blieben wir und unsere Kinder verschont und der Vomex-Saft durfte in der Tasche bleiben.

Zur Stärkung wurde Paella mit Hühnchen aufgetischt, dazu Bananen als Dessert. Wenig später wurde in der Bucht von Masca geankert und wir konnten direkt vom Schiff im klaren Wasser hüfen. Aufgrund des Wellengangs gestaltet sich das über die Treppe nicht ganz so einfach, aber mit etwas Hilfe hat es sogar Sophie (mit Schwimmreifen) gemeistert. Einfacher und etwas spektakulärer war es das Trapez zu nutzen, was ich zum Entsetzten von Sophie ("Nein, Mama, mach das BLOSS nicht!") auch ausprobierte.
Der Sprung von Trapez sieht schon ganz elegant aus.
Am Anfang unsere 2. Urlaubswoche stand dann eine geführte Tagestour über die gesamte Insel auf dem Plan, die wir über Alltours vor Ort gebucht haben. In einem kleinen, klimatisierten Bus ging' s früh morgens los erstmal in Richtung Süden und dann die Ostküste entlang an den Sandstrand Las Teresitas und in die Inselhauptstadt Santa Cruz. Nach einer kurzen Stadtführung mit unserem Guide Andre nutzten wir die freie Zeit zum Schlendern und für einen Frühstücksstopp mit Churros und frisch gespresstem Orangensaft.


Wir fuhren weiter nach La Laguna, um uns die wunderschöne Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe) anzuschauen. Da langsam der Magen knurrt, kam uns der Abstecher in ein kanarisches Restaurant sehr gelegen.


 Weiter führte die Fahrt durch das Waldgebiet "La Esperanza", hoch in die Cañadas del Teide (2100m) mit zahlreichen Fotostopps mit Blick auf den Pico del Teide (3718m) und anschließender Fahrt durch die 16 km lange Kraterlandschaft mit bizarren Lavaformationen.


 

Wir erfuhren, dass dort einige Filme gedreht wurden, u.a. verschiedene Teile der "The Fast and The Furious"-Reihe. Tja, Vin Diesel ist uns leider nicht über den Weg gelaufen...schade.

                                                        Familienbild vorm Teide :-)

                Über Los Gigantes und Puerto de Santiago führte uns der Weg zurück zum Hotel.

Diese Art der Inselerkundung war für uns eine gute Entscheidung, da sich durch die Busfahrten zwischen den Reisezielen Pausen ergaben, die v.a. für Sophie gut waren, da sie in der Wärme (wir hatten untypischerweise kein kühles Wetter im Norden) nicht so lange laufen mochte. Louisa hatte ich fast die gesamte Zeit in der Babytrage oder auf dem Sitz neben mir im Bus. Es war ein toller Tag mit vielen Eindrücken und neuen Ideen für zukünftige Inselbesuche, aber natürlich auch sehr anstrengend.

Nach einigen Pool-Tagen (der Strand war von unserem Hotel zu weit entfernt und durch den schwarzen Vulkansand so heiß) zum Entspannen machten wir uns per Busshuttle auf in den Loro Park. Wir waren früh genug da und hatten das Glück gleich Plätze im Dephinarium zu bekommen. Sogar in der 1. Reihe, da wir Louisa im Kinderwagen dabei hatten. Sophie war fasziniert, die 2 Delfine, welche vor Beginn der Show bereits im Becken schwammen, so nah betrachten zu können (nur gut 1,5m vom Rand entfernt).






Im Allgemeinen war die Show wie viele andere auch, allerdings wurden Sequenzen eingebaut, die dem Publikum Wissenswertes über die Meeressäuger vermitteln sollen.








Weiter ging's gleich zum Orca Ocean und seinen 6 Bewohnern, da diese Vorstellung nur 3x pro Tag gezeigt wird und ich sooo gespannt auf diese Tiere mit widersprüchlichem Charakter war.









Der Tipp meiner Freundin Tamara, sich mit den Kiddies nicht in die Splash-Area der Orcas zu setzen, war ein richtig Guter wie sich nach den ersten Minuten der Show rausstellte.



Nach einer kurzen Mittagspause schlenderten wir nun gemütlich durch den Park vorbei an Gorillas, Affen, Riesenschildkröten, unzähligen Papagaien, Raubkatzen und Fischen. Sehr begeistert waren wir von dem noch relativ neuen Planet Pinguin. Durch eine Gletschgang hindurch gelangt man in eine Halle, in der die antarktische Heimat von 4 Pinguinarten nachgebaut wurde, inklusive Schneefall und Tag/NachtRyhthmus des Lichts.




Wir haben beschlossen, nochmal nach Teneriffa zu fliegen, wenn die Kinder größer sind. Auf unserer To-do-Liste für's nächstes Mal stehen u.a.:
            - Stephan möchte eine Wanderung auf den Teide (wird für Kinder ab frühestens
               12 Jahren aufgrund der Höhe empfohlen) und eine Motorradtour unternehmen
           -  ich möchte in den Südwesten zum Surfen und Stand-up-Paddling
           -  Santa Cruz und den Siam Wasserpark erkunden
           -  Tour durch die Weingüter um Masca

Hasta luego, Teneriffa!

Kommentare

Beliebte Posts